Prag - Noch tanzen die Basketballer des tschechischen Dauermeisters ČEZ Basketball Nymburk auf drei Hochzeiten. Während die Korbjäger aus Nordböhmen die heimischen Liga nach Belieben kontrollieren, sind sie in osteuropäischen Liga eher im unteren Mittelfeld anzusiedeln.
Und schon am Mittwochabend könnten sie die letzte Chance auf einen Verbleib in den europäischen Wettbewerben verspielen. Denn bereits im vierten Gruppenspiel droht den Nordböhmen das rechnerische Aus im Europacup. Alle drei Partieen zuvor haben die Tschechen verloren, zum Weiterkommen hilft nur noch ein Sieg.
Um 18.30 Uhr ist der französische Spitzenclub SIG aus Straßburg in der Tipsport Aréna in Prag zu Gast. Beim Hinspiel vor einer Woche im Elsass hatte die Mannschaft von Nymburk allerdings kaum den Hauch einer Chance gehabt. Bis auf eine ganz kurze Phase zu Beginn des Spieles konnten die Nordböhmen keinen Fuss auf den Boden bekommen. Die Franzosen konnten ohne allzu große Gegenwehr das Spiel mit 87:80 für sich entscheiden.
Die spielerische Taktik der Nymburger ist bislang einfach zu wenig variabel, um ganz oben mithalten zu können. Ohne ihren Center Darius Washington läuft kaum etwas zusammen. Da sind die Straßburger besser aufgestellt, und so wird es nicht genügen, bloß deren Schlüsselspieler Louis Campell abzublocken. Die Mannschaft von Trainer Vincent Collet, der zugleich auch der Coach der französischen Nationalmannschaft ist, verfügt über mehrere hervorragende Allrounder.
Trotzdem ist noch nichts entschieden. Denn die Straßburger stehen unter Druck. Wollen sie weiter im Wettbewerb bleiben, müssen sie dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das erwartet von den Basketballern aus Nordböhmen niemand, schon die Teilnahme an dieser Runde der letzten 32 gilt als großer Erfolg. Sie können also nur noch gewinnen – am besten morgen Abend. (mm)