Prag - Miloš Zeman bricht mit der langjährigen Tradition seiner Amtsvorgänger und knüpft zugleich an einen Brauch des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten T. G. Masaryk an: Statt mit einer Neujahrsansprache wendet er sich bereits am 2. Weihnachtstag ans Volk.
Zeman begründete diesen Schritt unter anderem damit, dass der Jahresbeginn eher die Zeit der guten Vorsätze, Weihnachten aber eine Zeit des Bilanzierens sei. Schwerpunkt seiner von einigen Kommentatoren als "egozentrisch" und "narzistisch" bewerteten Ansprache war der Nachweis, dass er seine während des Präsidentschaftswahlkampfes gegebenen Wahlversprechen samt und sonders gehalten habe.
Die Ansprache des Präsidenten wurde am 26. Dezember am Vormittag aufgezeichnet und dann am selben Tag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT) ausgestrahlt. (nk)