Der Autor

Margit Mössmer, geboren 1982 in Hollabrunn, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Hispanistik in Wien. Sie arbeitete als Redakteurin und Ressortleiterin beim "Freien Magazin FM5" und war für das "quartier 21/MuseumsQuartier Wien" tätig.

Ihr Debütroman "Die Sprachlosigkeit der Fische" wurde 2015 für den Franz-Tumler-Preis nominiert; bereits 2010 wurden einige Texte daraus beim Ö1 Literaturwettbewerb prämiert und mit Burgschauspielerin Dorothee Hartinger vertont.

2016 erhielt Mössmer für ihren Roman "Palmherzen" das Startstipendium für Literatur des Bundeskanzleramtes sowie das Hans-Weigel-Literaturstipendium. Im Sommer 2020 ist sie Stipendiatin im Prager Literaturhaus. 

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© Susanna Hofer

Blog

| Margit Mössmer | Rubrik: Kultur | 15.9.2020

20. Juli 2020

Die Formulierung „in Zeiten von Corona“ ist mir also ein Graus. Aber nur so viel: Die Karlsbrücke liegt sichtbar vor mir, ich kann sie entspannt begehen. Vereinzelt posieren TouristInnen. Ein Teenager-Mädchen steigt tatsächlich auf den Sockel der Skulpturengruppe und lässt sich von ihrem Vater fotografieren – nur wenige Zentimeter hinter ihr der Abgrund! Please, don’t do that, will ich sagen. So ein Verhalten habe ich zuletzt auf der Chinesischen Mauer gesehen. Gibt es Zahlen zu von der Chinesischen Mauer in den Tod gestürzten TouristInnen?
*
Ein Traum.
Menschen tanzen mit bunten Tüchern in den Händen. Die Musik kommt aus der Ferne, die TänzerInnen reden kein Wort, ihre Schritte sind nicht zu hören, der gesamte Vorgang ist unwahrscheinlich still. Ich denke nur: Aha, tanzen „in Zeiten von Corona“ und hasse den Ausdruck auch im Traum.

Hauptstadt Prag (Hlavní město Praha)
Tschechische Republik

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