Prag - Am Mittwoch, den 26. Oktober um 18.00 Uhr wird in der DSC Gallery die Ausstellung "Black Hole" eröffnet. Es ist die zweite Einzelausstellung des bekannten tschechischen Bildhauers David Černý in dieser Galerie, in der er seine aktuellen Arbeiten, jedoch auch bisher unveröffentlichte Werke präsentiert. Bis zum 29. November 2016 werden unter anderem über fünf Meter große Stahlskulpturen zu sehen sein.
Der 1967 in Prag geborene Černý, Absolvent der Universität für Kunst, Architektur und Design in Prag, ist bekannt für seine kontroversen, provokativen Skulpturen. Zu den bekanntesten gehören die den Fernsehturm in Žižkov heraufkrabbelnden Kleinkinder oder die in einen Brunnen in Form der tschechischen Republik urinierenden Männer vor dem Kafka-Museum.
Für europaweite Aufregung sorgte Černý außerdem mit der Installation "Entropa" für die Eingangshalle im Gebäude der EU-Kommission in Brüssel anlässlich der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft 2009. Der Legende nach sollte es sich um ein Gemeinschaftswerk von Künstlern aus allen EU-Mitgliedsstaaten handeln und verbreitete Vorurteile gegenüber den jeweiligen Ländern thematisieren. Als sich herausstellte, dass David Černý die einzelnen Bestandtteile des Werks, die zum Teil empörte Reaktionen in den betroffenen Ländern hervorgerufen hatten, selbst entworfen und dann nicht-existenten Künstlern zugeschrieben hatte, war der Skandal perfekt.
Außerdem installierte Černý 2013 einen über neun Meter langen rosafarbenen emporgereckten Mittelfinger auf der Moldau, der auf die Residenz des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman gerichtet war. (mmue/nk)