Pilsen/Prag - Am 8. Mai 1945 trat die tags zuvor unterzeichnete bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und Nazideutschlands in Kraft trat. Das Datum markiert damit das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.
Dem Kriegsende wird bis heute in vielen Ländern auf unterschiedliche Weise gedacht.
In Tschechien ist der 8. Mai ein staatlicher Feiertag und im westböhmischen Pilsen feiert man seit 1990 in den ersten Maitagen die Befreiung der Stadt durch die Amerikaner.
Denn während der Großteil des von der deutschen Wehrmacht besetzten Protektorats Böhmen und Mähren am Kriegsende von Soldaten der Roten Armee befreit wurde, erreichten am 6. Mai 1945 die Amerikaner bei ihrem Vormarsch nach Osten Pilsen.
In der Zeit des Kommunismus wurde diesem wichtigen Ereignis freilich nicht gedacht und die Leistung der amerikanischen Soldaten bei der Befreiung des Landes von der kommunistischen Propagandamaschinerie geschmälert oder ganz verschwiegen.
Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit verbundenen Ende des Kommunismus in der damaligen Tschechoslowakei wurden Feierlichkeiten zu Ehren der US Army durchgeführt.
Menschen aus der ganzen Welt kommen dabei alljährlich in Pilsen zusammen, um mit den Bewohnern der Stadt und Kriegsveteranen die Freiheitsfeiern zu begehen. In den frühen Jahren dieser Feierlichkeiten stand vor Allem das Veteranentreffen im Zentrum.
Da inzwischen jedoch immer mehr der alten Soldaten verstorben oder zu gebrechlich für eine Reise nach Tschechien geworden sind, wurde das Fest in jüngster Zeit etwas umstrukturiert.
Den Höhepunkt bildet aber fraglos nach wie vor der Konvoi durch Pilsen, in dem sich die ehemaligen Soldaten und heute vor allem Militäry-Fans in historischen Uniformen und Militärfahrzeugen präsentieren. Außerdem ist auch die Tschechische Armee vor Ort und weitere Veranstaltungen und Konzerte runden die viertägigen Feierlichkeiten ab. (siml)