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Frankreich fliegt raus!

Wahnsinn, dieser dritte Spieltag des Achtelfinales! Dies ist das 22, Turnier, das ich bewusst verfolge, doch so etwas habe ich noch nie erlebt. Vier Stunden netto Fußball, nimmt man die ganzen Nachspielzeiten hinzu, kommt sicherlich nochmals eine Viertelstunde hinzu. 14 Tore plus ein Elfmeterschießen, ein verschossener Elfmeter in der normalen Spielzeit, ein katastrophales Eigentor, ein Ausgleich in der Nachspielzeit, Spannung und Dramatik pur, dabei sind beide Spiele überaus fair – natürlich gibt es auch Fouls, doch meistens im Kampf um den Ball.

Tschechien und Belgien ziehen ins Viertelfinale ein

Sonntag, nach der Siesta, die Haare müssen runter. Kaum habe ich mir im Bad Platz gemacht, bequem hantieren zu können, kommen meine Tochter und ihre Mutter nach Hause, letztere reklamiert gleich das Bad für sich. Ich reagiere barsch, sehe auch nicht ein, warum sie schon wieder duschen muss. Unser Verhältnis ist alles andere als gut, das war es aber noch nie. Ich begleite beide anschließendend zur Tante meiner Tochter, sie planen Eis essen zu gehen.

Dänemark und Italien im Viertelfinale

Schon den letzten Spieltag der Vorrunde – das ernüchternde Deutschland-Ungarn-Spiel – nutze ich dazu, mich von dem Kroatien-Spiel zu erholen und bin für den Achtelfinal-Auftakt leidlich wieder hergestellt. Morgens kommt es noch zu hässlichen Szenen, die Mutter meiner Tochter demonstriert ihre Unpässlichkeit, irgendetwas zu tun, damit, dass sie den am Vortag zwecks Impfung angepieksten Arm in einer Schlinge trägt. Auch ansonsten stöhnt und ächzt es aus ihr heraus wie aus einer zweihundertjährigen Dampflokomotive (gab es die damals schon?).

Deutschland würgt sich weiter

Letzter Gruppenspieltag, viele Entscheidungen sind noch offen. Nach meinem Ausflug in die tschechische Bürokratie, darunter eine Stunde Wartezeit im neuen Rahthaus von Prag 7, als dessen Resultat ich nach wenigen Minuten ein weiteres Formular in die Hand gedrückt bekomme, das ich von meinem Vermieter ausfüllen lassen muss, schaffe ich es geradeso zum Anstoß um 18h nach Hause. Ich entscheide mich für Spanien gegen die Slowakei. Das ist die falsche Entscheidung, denn das Spiel ist herzlich einseitig.

Kroatien schafft das Achtelfinale

Tag drei des letzten Gruppenspieltags stellt mich vor eine echte Herausforderung: Wo kann ich Kroatien gegen Schottland sehen, wenn zeitgleich England gegen Tschechien spielt? Ich bekomme einen Tipp und versuch es in der Eule. Die Barfrau, die mich namentlich aus einer anderen Kneipe kennt, bedauert. „Wir schauen Tschechien.“ Ist ja klar. Ich entgegne, „ich will Kroatien sehen, Tschechien wird diese Taktiererei, wer nicht Gruppenerster werden will“. Die Barfrau will nichts gesagt haben, aber sagt mir, dass Silvia im NaCafé arbeitet.

Auch die Schweiz nachträglich qualifiziert

Die Tage der Parallelspiele finden ihre Fortsetzung, das Dickicht der Möglichkeiten lichtet sich und siehe da, am Ende des Tages hat sich auch die Schweiz für das Achtelfinale qualifiziert, obwohl sie gar nicht im Einsatz war. Außerdem sind alle, die mindestens vier Punkte erreicht haben, vorab qualifiziert, was wiederum dem Taktieren um Gruppenplätze angesichts möglicher Achtelfinalgegner Tür und Tor öffnet. Selbst Deutschland kann sich jetzt eine Niederlage mit einem Tor erlauben, wenn ich den Turniermodus richtig verstanden habe. (Oder zählt in der Gruppe der direkte Vergleich?

Die Türkei gehört 2021 nicht mehr zur EURO

Nun ist es amtlich, fußballerisch gehört die Türkei nicht mehr zu Europa und dessen kontinentaler Meisterschaft. Den meisten Spielern wird es egal sein, sie sind längst in Europa, manche spielen nicht nur Doppelpass, sondern haben ihn auch. So gesehen ist Erdogans Kurs, das Land aus Europa herauszuführen, fußballerisch voll aufgegangen. Die Türkei gehört nicht mehr zur EM, da hilft auch der kleine Heimvorteil beim Spiel in der Hauptstadt des befreundeten Aserbaidschan nichts.

Favoriten tun sich schwer

Am Samstag sollte Top-Favorit Frankreich das Tüpfelchen aufs i machen, doch es kam anders und ich habe es nicht gesehen. Später am Abend kam Spanien zum zweiten Mal nicht über ein Unentschieden hinaus und von Titelverteidiger Portugal ganz zu schweigen. Das Fazit: es ist nicht alles Gold, wo der Lack ab ist und die Iberer sind heuer keine Italiener. Dazwischen liegt Frankreich, nach zwei Spielen zwei Treffer erzielt, davon nur einen selbst, da kann man sich schon fragen, ob Deschamps Benzema durch die Rückholaktion nicht eher bestrafen wollte.

Drei Spiele – drei Tore

Bisher hat sich die EM von ihrer besten Seite gezeigt, doch an diesem Tag, übrigens der achte, kehrt sie wieder zu normal zurück. Drei Spiele, drei Tore, davon zwei Elfmeter. Das Zähigkeitsniveau von 2016 ist wieder erreicht. Während sich Schweden und die Slowakei mühen, ihre günstige Ausgangsposition nach dem ersten Spiel auszubauen, beschäftige ich mit der Holzjalousie Lindmon des bekannten, weltweit agierenden Möbelhauses aus Schweden. Das Ding ist schwer, 1,4m breit und sucht einen neuen Besitzer, denn für die neue Wohnung ist es zu massiv.

Belgien und Niederlande weiter – Ukraine hofft

Christiano Ronaldos Pressekonferenz geht viral, wie man das im Internet-Smartphone Neusprech ausdrückt. So digital-viral, dass in Zeiten von teams-Unterricht-Lektionen die Schülerin Helene Still sie als Beispiel anführt, als wir über die Börse und die Emotionalität der Anleger sprechen. „Ronaldo hat Coca Cola vier Millionen gekostet“, führt sie an. Ich korrigiere sanft, „ich glaube, es sind vier Milliarden, denn was sind schon vier Millionen für so eine Weltfirma?“. Ich hake nach, „wer hat jetzt eigentlich diese vier Milliarden verloren?

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